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ENTER   Die letzte Ruhestätte …. 

Ueli Hauser  HB9TTI  1.5.2016


Es ist nicht nur bei unseren Clubmitgliedern eine Tatsache, dass unser Durchschnittsalter ein ansehnliches Niveau erreicht hat. In einigen Gestellen und Lagerstätten, Landauf und Landab sammeln ehrenwerte Elektronikgeräte Staub und geraten in die unvorteilhafte Situation bei der Zügelte des Besitzers oder beim Umzug ins Altersheim plötzlich ins Rampenlicht zu rücken. Viele dieser, gelegentlich unhandlichen Kasten, geraten infolge Unwissenheit der Handhabenden in den Elektro-Abfall. Die Freude und die Erfolge welche die Geräte anno Dazumal, bei der Anschaffung und den vielen Jahre danach, geben konnten sind nicht sichtbar. Vielleicht kann der Besitzer noch alte Zeiten aufleben lassen mit einem Leuchten in den Augen wenn er sich an das Erlebte, die Erfolge erinnert.


So sind in meinem Keller einige alte Computer, Flobby- und Harddisk Stationen. Entsprechend der damaligen Technologie ist deren Platzbedarf nicht unbeachtlich. Könnte ich doch selbst den portablen HP-85 nicht einmal als Handgepäck ins Flugzeug mitnehmen. Schon lange schlage ich mich mit der Frage herum: „Wohin damit?“ Denn ich brauche Platz, und nicht nur ich, auch meine liebe Frau hat Sachen die Sie verstauen möchte. „Nicht so schnell“, sage ich mir. Eigentlich würde ich diese Senioren gerne wieder einmal in Betrieb nehmen und versuchen den damaligen Programmier-Code in meinem Langzeitgedächtnis zu finden. Dies soll ja bei fortschreitendem Alter immer mehr mit Betonung in Erscheinung treten. Aber doch, letzten Endes müssen auch diese historischen Zeitzeugen eine letzte Ruhe finden. Wenn nicht durch mich dann meine Jungmannschaft welche ausräumen muss. Also habe ich mich auf die Suche gemacht.

Im Internet bin ich als erstes auf ein Hewlett Packard Museum in Australien gestossen. Nicht gerade in Reichweite. Also weiter suchen. Schliesslich stiess ich auf das Computer Museum in Solothurn mit dem originellen Namen   ENTER. Nun, Solothurn ist ja schon viel näher und ich habe die Altstadt seit dem WK auch nicht mehr besucht. Also ab die Post.

Hinter dem Bahnhof, dort wo die Güterschuppen hingehören wurde ein niedriges Gebäude von der Überbauung verschont. Hinter einem hohen Ursus Zaun ein kleiner Parkplatz mit einer Reihe von gebührenpflichtigen Feldern. Daneben eine Laderampe und darüber steht wirklich das Schild meiner Destination ENTER. Die Empfangshalle ist etwas nüchtern, jedoch das Ende der Receptionstheke wird von einer Kaffeemaschine, in Betrieb, geziert. Meistens ist niemand am Empfang sondern irgendwo in der Ausstellung an der Arbeit. Besucher sind selten und wenn man ein Gerät abliefert bekommt man auch gratis Eintritt.

Einige alte Geräte stehen herum. Das Wesentliche ist jedoch im Keller. Nach dem Treppenabstieg findet man sich in einem Lager/Arbeitsraum. Es werden Vitrinen zusammengebaut und Geräte hergerichtet. Meistens ist da niemand. Ohne System stehen einige alte elektronische Apparate herum. Die eigentliche Ausstellung beginnt mit einem langen Korridor gesäumt von alten Radioempfängern in den typischen Holzgehäusen. Dann folgt eine Wand bestückt mit Radioröhren in verschiedensten Grössen und Bauarten. Und so geht es weiter. Mal ein Raum mit Rechenmaschinen, Fernsehgeräten, Ton und Bildaufzeichnungsapparate in sämtlichen Grössen, etc.  Gelegentlich ist es wie ein Abstellraum und dann wieder findet man Beschriftung. Ein grosser Teil der Ausstellung wird von den Computern, Lochkarten Maschinen, Harddisks und Bandmaschinen beansprucht. Ganz zuhinterst im Luftschutzkeller sind dann die Funkgeräte. Etwas mager im Umfang aber doch interessant. Für einige alte HAM Geräte wäre noch genügend Platz vorhanden!

Der Rundgang hat sich wirklich gelohnt. Dabei muss man sagen, dass je mehr Erinnerungen aus der Vergangenheit mitgebracht werden desto interessanter wird es. Man findet viele Geräte und Namen die einem irgendwann mal begegnet sind. Ich verzichte aber darauf in detaillierte Beschreibung und Aufzählung auszuufern. Ich hoffe, dass die begleitenden Bilder Motivation genug sind auch mal einen Besuch zu machen und vielleicht ein altes Gerät zur letzten Ruhe mitzunehmen wo es auch einen würdigen Platz bekommt.

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