TUN Event und Gedanken zum Club HB9D
13. Mai 2018 Ueli Hauser HB9TTI
Als die USKA das TUN Projekt erwähnte musste ich mir eingestehen, dass ich da eine Bildungslücke hatte. Ich hatte bislang noch nie davon gehört oder wahrgenommen. Aber warum nicht sich informieren und sehen was es an sich hatte. Als ich hörte, dass es eine Aktivität an der Zentralschweizerischen LUGA sein soll, stellte ich mir spontan so ein urchiges Schweizer Fest so im Typus Trachtenfest oder Jodler-Wettbewerb vor, abgehalten auf der Allmend in Luzern! Nun, es könnte ja sein, dass wir den Hirten auf der Alp nahebringen wollen welch bevorzugten Antennenstandort sie haben und in den stillen Nächten mit QSOs den Anschluss zur Welt finden könnten. Spass beiseite. Etwas spielerische Fantasie hat noch nie geschadet.
Zwischengedanken
Ich bin nun im zweiten Jahr meiner Präsidentenausbildung vom Alt-ehrwürdigen Club Zürichsee. Das erste Jahr war eine Bestandesaufnahme in personeller- und funktioneller Richtung. Im zweiten Jahr, das ja schon fast in der Halbzeit angelangt ist, versuche ich nun den Motor, der bis jetzt nur im Leerlauf gedreht hat, in den ersten Gang zu legen. Da ich nicht Herkules als einen meiner Vorfahren auflisten kann brauche ich Hilfe. Ich will den Club Zürichsee nicht als meinen Privatgarten betreiben, sondern mehr als eine Küche wo jeder der Hände hat (und nicht Angst sie sich zu verbrennen) am Speiseplan und dessen Zubereitung teilhaben kann.
Vor einiger Zeit habe ich mit einem Bekannten über Geschäftspraktiken diskutiert. Dabei ist der Ausspruch gefallen: «Wer nicht Wirbt der Stirbt». Für mich war dies der Aufhänger. Ich beschloss mich umzusehen, Kontakte aufzunehmen, den Club bekannt zu machen. Ich stellte fest, dass wir nicht alleine waren am Ende des Zuges. Ja, es gibt Gruppen die sind dynamisch, diversifiziert und wahrgenommen. Aber es gibt viele Gruppen die sind wie wir. Sie haben aus einer Blütezeit gealtert und suchen nun nach einer Identität bevor sie sich um eine Stelle fürs Grab bemühen müssen. Zusammen sind wir auch jemand und weisen eine grosse Diversifikation und Know-How auf. Wir haben eine breite Basis welche wir als Fundament nutzen können. Wir müssen nicht zu einem Club verschmelzen. Wir können aber unsere Aktivitäten koordinieren. Dazu müssen wir aus dem Busch hervorkommen und uns präsentieren und Gehör verschaffen. Das verlangt ein bisschen Engagement, auch wenn am Ende nicht ein Diplom entgegengenommen werden kann. So habe ich mir als Präsident vorgenommen, eben, den ersten Gang einzulegen und den Karren auf die Strasse zu fahren und jetzt beginnt die Arbeit die Landkarte zu studieren und die nächsten Reiseziele festzulegen.
TUN Zentralschweiz
Nach 100 Minuten Bahnfahrt stieg ich wie ein Maulwurf von der unterirdischen Allmend-Haltestelle direkt vor die Tore der Messehalle. Eine kurze Kontaktaufnahme auf 2m und ich wurde, im Besitz meiner Ausstellungs-ID, durch die Messehalle geführt. Der hinter Teil von Halle 2 war für die TUN Aktivitäten reserviert. Hier konnte die Jugend Erfahrung sammeln mit verschiedenen Berufen und Ausbildungsrichtungen: Elektriker, Chemie, Mechaniker, Biologie, Optik … und eben an unserem Stand das Löten. Löten als verbindende Funktion mit dem Ziel ein kleines Gerät nach Hause mitzunehmen. Tönt einfach, hat aber viel mehr in sich.
Ausgeschrieben als Schubladenalarm war das Gerät im Plastiksäcklein, in 6 Einzelteile zerlegt, auf dem Tisch vor einer Lötstation. Nun galt es die Kinder durch die verschiedenen Stadien im Zusammenbau zu führen. Was für die von uns versierten HAMs eine Sache von 5 Minuten ist war wie eine Prüfung für die Kleinen. Es gab nur wenige die schon mal gelötet hatten und so musste in den meisten Fällen alles in kürzester Zeit beigebracht werden. Das Interessante an dieser Übung war sich auf die Kinder einzustellen. Bei ihnen das Interesse im Schwung zu halten und selbst bei Bruchlandung sie wieder aufzurappeln, das Gerät zu flicken und sie mit leuchtenden Augen seinen Eltern oder dem Lehrer zu übergeben. Tönt einfach oder langweilig, ist es aber nicht. Im Durchschnitt dauerte der Aufbau 20 Minuten und dies beim Anleiten von 2 oder 3 Kindern gleichzeitig. Dies von 6 bis zu 16-jährigen. Das grösste Problem waren die Eltern, deren Präsenz hatte ihre Auswirkung von vollständiger Immobilität des Kindes durch Erfolgsdruck mit Zittern bis zur Übernahme der Bauleitung durch die Mutter oder Vater infolge Berufskenntnis. Dann war da das kleine Mädchen das so viel Freude am Zusammenbau hatte, dass es den Bausatz für ihre Schulfreundinnen auch gerade noch schnell zusammenbaute. Andererseits war da ein verliebtes, jugendliches Pärchen das den Bausatz in Eigenregie als Paararbeit erstellte. Das Endresultat war immer ein lichtempfindlicher Summer den man in eine Schublade legen konnte und gewarnt wurde, wenn dieser ans Licht kam.
Neben dieser Aktivität konnten die Jungen Morsen oder an einer Radiostation Kontakte ausprobieren. Dies war der eigentliche Anknüpfungspunkt zum Amateurfunk, nicht nur für Kinder sondern auch Erwachsene. Man kann natürlich sagen: «Was hat das Löten mit dem Amateurfunk zu tun?» Direkt nicht viel, aber es ist der Fuss im Türspalt. Es braucht das leckere Guezli um den Appetit zu wecken!
Für mich war dieser Anlass mehr als nur eine Präsenzübung im Namen der USKA. In den vier Tagen meiner Teilnahme hatte ich eine Schnellausbildung in Kinder- und Familien-Psychologie. Nicht gerade ein Baustein für die HB9D Aktivität? Oder vielleicht doch? Es zeigte mir die Diversität im Umgang mit Menschen, mit HAMs im eigenen und anderen Clubs. Wie kann ich Euch motivieren den Schubladenalarm zu bauen und euch aus der Schublade zu locken? Vielleicht liegt die Lösung in der Diversität, im Angebot von Aktivitäten. Und so werde ich den Kontakt zu den Nachbarclubs suchen. Ich fordere alle auf, nicht nur Clubmitglieder, mal über den Haag zu schauen. Vielleicht ist dort wirklich das Gras grüner. Sagt mir was für ein Gras dies ist, so dass wir es auch ausprobieren oder anpflanzen können! Wenn wir etwas TUN können wir den Weg bestimmen!
13. Mai 2018 Ueli Hauser HB9TTI
Als die USKA das TUN Projekt erwähnte musste ich mir eingestehen, dass ich da eine Bildungslücke hatte. Ich hatte bislang noch nie davon gehört oder wahrgenommen. Aber warum nicht sich informieren und sehen was es an sich hatte. Als ich hörte, dass es eine Aktivität an der Zentralschweizerischen LUGA sein soll, stellte ich mir spontan so ein urchiges Schweizer Fest so im Typus Trachtenfest oder Jodler-Wettbewerb vor, abgehalten auf der Allmend in Luzern! Nun, es könnte ja sein, dass wir den Hirten auf der Alp nahebringen wollen welch bevorzugten Antennenstandort sie haben und in den stillen Nächten mit QSOs den Anschluss zur Welt finden könnten. Spass beiseite. Etwas spielerische Fantasie hat noch nie geschadet.
Zwischengedanken
Ich bin nun im zweiten Jahr meiner Präsidentenausbildung vom Alt-ehrwürdigen Club Zürichsee. Das erste Jahr war eine Bestandesaufnahme in personeller- und funktioneller Richtung. Im zweiten Jahr, das ja schon fast in der Halbzeit angelangt ist, versuche ich nun den Motor, der bis jetzt nur im Leerlauf gedreht hat, in den ersten Gang zu legen. Da ich nicht Herkules als einen meiner Vorfahren auflisten kann brauche ich Hilfe. Ich will den Club Zürichsee nicht als meinen Privatgarten betreiben, sondern mehr als eine Küche wo jeder der Hände hat (und nicht Angst sie sich zu verbrennen) am Speiseplan und dessen Zubereitung teilhaben kann.
Vor einiger Zeit habe ich mit einem Bekannten über Geschäftspraktiken diskutiert. Dabei ist der Ausspruch gefallen: «Wer nicht Wirbt der Stirbt». Für mich war dies der Aufhänger. Ich beschloss mich umzusehen, Kontakte aufzunehmen, den Club bekannt zu machen. Ich stellte fest, dass wir nicht alleine waren am Ende des Zuges. Ja, es gibt Gruppen die sind dynamisch, diversifiziert und wahrgenommen. Aber es gibt viele Gruppen die sind wie wir. Sie haben aus einer Blütezeit gealtert und suchen nun nach einer Identität bevor sie sich um eine Stelle fürs Grab bemühen müssen. Zusammen sind wir auch jemand und weisen eine grosse Diversifikation und Know-How auf. Wir haben eine breite Basis welche wir als Fundament nutzen können. Wir müssen nicht zu einem Club verschmelzen. Wir können aber unsere Aktivitäten koordinieren. Dazu müssen wir aus dem Busch hervorkommen und uns präsentieren und Gehör verschaffen. Das verlangt ein bisschen Engagement, auch wenn am Ende nicht ein Diplom entgegengenommen werden kann. So habe ich mir als Präsident vorgenommen, eben, den ersten Gang einzulegen und den Karren auf die Strasse zu fahren und jetzt beginnt die Arbeit die Landkarte zu studieren und die nächsten Reiseziele festzulegen.
TUN Zentralschweiz
Nach 100 Minuten Bahnfahrt stieg ich wie ein Maulwurf von der unterirdischen Allmend-Haltestelle direkt vor die Tore der Messehalle. Eine kurze Kontaktaufnahme auf 2m und ich wurde, im Besitz meiner Ausstellungs-ID, durch die Messehalle geführt. Der hinter Teil von Halle 2 war für die TUN Aktivitäten reserviert. Hier konnte die Jugend Erfahrung sammeln mit verschiedenen Berufen und Ausbildungsrichtungen: Elektriker, Chemie, Mechaniker, Biologie, Optik … und eben an unserem Stand das Löten. Löten als verbindende Funktion mit dem Ziel ein kleines Gerät nach Hause mitzunehmen. Tönt einfach, hat aber viel mehr in sich.
Ausgeschrieben als Schubladenalarm war das Gerät im Plastiksäcklein, in 6 Einzelteile zerlegt, auf dem Tisch vor einer Lötstation. Nun galt es die Kinder durch die verschiedenen Stadien im Zusammenbau zu führen. Was für die von uns versierten HAMs eine Sache von 5 Minuten ist war wie eine Prüfung für die Kleinen. Es gab nur wenige die schon mal gelötet hatten und so musste in den meisten Fällen alles in kürzester Zeit beigebracht werden. Das Interessante an dieser Übung war sich auf die Kinder einzustellen. Bei ihnen das Interesse im Schwung zu halten und selbst bei Bruchlandung sie wieder aufzurappeln, das Gerät zu flicken und sie mit leuchtenden Augen seinen Eltern oder dem Lehrer zu übergeben. Tönt einfach oder langweilig, ist es aber nicht. Im Durchschnitt dauerte der Aufbau 20 Minuten und dies beim Anleiten von 2 oder 3 Kindern gleichzeitig. Dies von 6 bis zu 16-jährigen. Das grösste Problem waren die Eltern, deren Präsenz hatte ihre Auswirkung von vollständiger Immobilität des Kindes durch Erfolgsdruck mit Zittern bis zur Übernahme der Bauleitung durch die Mutter oder Vater infolge Berufskenntnis. Dann war da das kleine Mädchen das so viel Freude am Zusammenbau hatte, dass es den Bausatz für ihre Schulfreundinnen auch gerade noch schnell zusammenbaute. Andererseits war da ein verliebtes, jugendliches Pärchen das den Bausatz in Eigenregie als Paararbeit erstellte. Das Endresultat war immer ein lichtempfindlicher Summer den man in eine Schublade legen konnte und gewarnt wurde, wenn dieser ans Licht kam.
Neben dieser Aktivität konnten die Jungen Morsen oder an einer Radiostation Kontakte ausprobieren. Dies war der eigentliche Anknüpfungspunkt zum Amateurfunk, nicht nur für Kinder sondern auch Erwachsene. Man kann natürlich sagen: «Was hat das Löten mit dem Amateurfunk zu tun?» Direkt nicht viel, aber es ist der Fuss im Türspalt. Es braucht das leckere Guezli um den Appetit zu wecken!
Für mich war dieser Anlass mehr als nur eine Präsenzübung im Namen der USKA. In den vier Tagen meiner Teilnahme hatte ich eine Schnellausbildung in Kinder- und Familien-Psychologie. Nicht gerade ein Baustein für die HB9D Aktivität? Oder vielleicht doch? Es zeigte mir die Diversität im Umgang mit Menschen, mit HAMs im eigenen und anderen Clubs. Wie kann ich Euch motivieren den Schubladenalarm zu bauen und euch aus der Schublade zu locken? Vielleicht liegt die Lösung in der Diversität, im Angebot von Aktivitäten. Und so werde ich den Kontakt zu den Nachbarclubs suchen. Ich fordere alle auf, nicht nur Clubmitglieder, mal über den Haag zu schauen. Vielleicht ist dort wirklich das Gras grüner. Sagt mir was für ein Gras dies ist, so dass wir es auch ausprobieren oder anpflanzen können! Wenn wir etwas TUN können wir den Weg bestimmen!